Bericht zum Workshop von BiSI beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg
Die Plansecur Stiftung war beim Kirchentag auch im Jahr 2023 wieder mit einem Messestand vertreten. Und auch das im Jahr 2020 neu gegründeten Bildungsinstitut BiSI, das im Haus der Stiftungen in Kassel ihr Zuhause hat, engagierte sich beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg mit.
Am Samstag, den 10. Juni, fand der einstündige Workshop zum Thema „Kulturelle Mehrfachzugehörigkeiten als Ressource erkennen. Eine Chance für Vielfalt und Menschenrechte“ in der Evangelischen Hochschule in Nürnberg statt.
Geleitet und moderiert wurde dieser Workshop von der Soziologin und Sozialarbeiterin Vanessa Probst, die als BiSI-Projektleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin von BiSI, das Thema profund vorstellte.
Als Inhalte des Workshops wurden die Auseinandersetzung mit kultureller Identität, Deutschland als postmigrantische Gesellschaft – d.h. einer Gesellschaft, die von Migration geprägt ist und in der sich alle mit Migration und damit einhergehenden Veränderungen auseinandersetzen müssen – und dessen Bedeutung für das Integrationsverständnis genannt.
Bisher war die Meinung vorherrschend, dass Menschen, die mit mehreren Kulturen aufwachsen, quasi zwischen den Stühlen sitzen und sich letztendlich zwischen diesen Kulturen entscheiden müssten. Heute ist die Vereinbarkeit von mehreren kulturellen Zugehörigkeiten bei vielen Menschen eine Selbstverständlichkeit und gelebte Erfahrung.
Anschließend wurden mit den Teilnehmenden über Ressourcen, die mit kulturellen Mehrfachzugehörigkeiten verbunden sind, gearbeitet und passende Aspekte gesammelt. So wurde den Teilnehmenden bewusst, wie viele Stärken darin stecken und wie bereichernd es für die Individuen und auch die Gesellschaft ist, mit mehreren Kulturen aufzuwachsen, trotzdem die Wahrnehmung in der Gesellschaft oft eher auf die möglichen Defizite gerichtet zu sein scheint.
Plastisch verdeutlichte Vanessa Probst dies anhand von beispielhaften Studien zur Diskriminierung am Beispiel von Bewerbungsgesprächen oder von Benotungen in der Schule.
Das Projekt, das BiSI aktuell durchführt, heißt „Dynamische Kultur Deutschland?!“ (DKD). Es wird im Rahmen des Landesprogramms WIR (vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration) gefördert, und zeigt auf wie Zusammengehörigkeitsgefühl und Teilhabe unabhängig von Alter und Herkunft gestärkt werden können. Damit setzt BiSI ein Zeichen für den respektvollen Umgang und eine tolerante Gesellschaft, die Rassismus und Ausgrenzung ablehnt. Für dieses Engagement wurde das Projekt DKD im Jahr 2022 als Vielfalt-Verstärker*in von der Initiative ‚Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung‘ mit einem Preisgeld ausgezeichnet.
An dem Workshop beim Kirchentag in Nürnberg nahmen 28 interessierte Teilnehmende teil, die sich rege beteiligten und auch anschließend noch über ihre Erfahrungen mit dem Thema austauschten.
Das Motto des diesjährigen Kirchentags war „Jetzt ist die Zeit“ – wie passend auch für den Workshop, der dafür plädiert, dass es nun auch die rechte Zeit ist für mehr Vielfalt und die Wahrnehmung von kulturellen Mehrfachzugehörigkeiten als Chance.
Noch offene Fragen? Sie erreichen Vanessa Probst unter v.probst@bisi-kassel.de bei BiSI – Bildung und Soziale Innovation gGmbH, Ruhlstraße 9, 34117 Kassel, über www.bisi-kassel.de oder unter info@bisi-kassel.de und per Telefon über die Nummer 0561 / 92 19 56 08.